Unsere Geschichte

Mein, Gerhard Brenners, Hauptberuf ist Diplom-Ingenieur Fachrichtung Elektrotechnik, beschäftigt seit 1981 bis Anfang 2007 bei Daimler am Stammsitz in Stuttgart-Untertürkheim. Dort war mein Job die Auswahl und Betreuung der Arbeitsplatz-EDV, also PCs, Drucker, Netzwerk, mobile Kommunikation  und Software, Software, Software.... Der Job machte Spaß, bewegte man sich doch stets am Top-Level der EDV-Technik. Auch die Betreuungs-Funktion erzeugte Befriedigung, wenn man Dienstleistung gerne und fachlich qualifiziert betreibt.
Aber auch dabei gibt es, meist abhängig vom jeweiligen Chef, Höhen und Tiefen. Und aus einem solchen Tief entstand 1993 unser Fahrradgeschäft.
Ich fuhr damals schon mit dem Fahrrad zur Arbeit, jeden Tag bei jedem Wetter und 2x täglich 16 km. Was lag bei meinem Vorlieben für Technik und Dienstleistung also näher als ein Fahrradgeschäft - und natürlich Job-Wechsel innerhalb Daimler.

Rad und Tat Brenner

 

1993 begann es mit "Fahrrad-Schnäppchen"

Unser Symbol war damals ein Dagobert mit einem Fahrrad im Schnabel. Dieses Emblem, von unserer Tochter Nicole entworfen, fand vielerorts Gefallen. Die Marken, die wir damals vertrieben, hießen Troger (gibt es heute nicht mehr), Suntech, Cats, MuddyFox, Best American, Biria, ..... Natürlich - und Gott sei Dank - stand von der ersten Stunde an der Service an oberster Stelle. Darüber baute sich schnell eine erste Stammkundschaft auf. Beim Verkauf und den Reparaturen lernten wir, daß wir die Schnäppchen-Schiene verlassen müssen. Da alle Mitarbeiter Intensiv-Radler sind, sahen wir schnell die Mängel der "Schnäppchen": Billigkomponenten, für die es keine Ersatzteile gibt, Qualitätsmängel bei der Herstellung (Rahmenverarbeitung und Material) und beim Aufbau. Heraus kamen bleischwere Räder, die oftmals aufgrund von Entwicklungsmängeln (z.B. Kettenlinie) bei allem handwerklichen Können nicht optimal zum Laufen zu bringen waren. Man glaubt trotzdem nicht, wieviele Kunden damals zu uns kamen auf der Suche nach Rädern in der Preisklasse 200 - 400 DM. Die genannten Mängel und die natürlich gravierenden Sicherheitsmängel schienen dieser Kundschaft nichts auszumachen. Wir aber hatten damit zusehens unsere Probleme und firmierten um.

 

 

 

  Logo Werkzeug und Laufrad

1994 hießen wir dann Rad&Tat Brenner, mit Werkzeug und Laufrad im Emblem, was auf unsere Kompetenz bezüglich Service hinweist. Meine Angst, daß uns die Handwerkskammer die Werkstatt schließt (kein Meisterbetrieb), wuchs mit dem zunehmenden Service. Ich begab mich also nochmal s auf die Schulbank und bekam den Segen der Handwerkskammer als in die Handwerksrolle eingetragener Betrieb für Wartung und Reparatur von Fahrrädern. Das Qualitätsniveau unserer Neuräder erkannte man auch an Namen wie Mongoose, Hot Chilli, Centurion, ....

 

 

 

 

 

Ende 2000 beschlossen wir dann, das Geschäft umzubauen. Bis dato hatten wir kein Schaufenster, die Neuräder-Präsentation glich eher einem Fahrrad-Lager, neben der Werkstatt parkte noch unser Auto. Zum Verkauf mussten wir stets über den Hof. Viele Werkstatt-Kunden wussten auch nach 7 Jahren noch nicht, daß es bei uns auch Neuräder zu kaufen gibt. Also Umbau, Ordnung schaffen (2 Tonnen Abfall), Schaufenster, Werkstatt und Verkaufsraum vereinen, Lager integrieren, ansprechende Fahrrad- und Teile-Präsentation schaffen - alles, was anfangs schnell erschaffen wurde, wurde kritisch überprüft und wich einer praktischen und ordentlichen Aufmachung. Die größte Liebe erfuhr bei der Neugestaltung natürlich wieder unsere Werkstatt, aus ihr wurde ein echtes Schmuckstück.

Rad und Tat

Das Geschäft begann richtig zu „brummen". Wir fuhren in der Werbung zurück - um unseren Stil zu bewahren und nicht „unter die Räder zu kommen". Der Fahrradmarkt hatte sich leider sehr in Richtung „Kostensparen um jeden Preis" entwickelt, was überdeutlich an den Fahrrädern von „der Grünen Wiese" offenbar wurde (Gewicht, miese Komponenten), leider aber auch auf den Fachhandel übergriff und auch vor großen Namen nicht Halt machte (Komponentenmix, NoName-Komponenten). Sogenannte Fachhandelsgeschäfte verlagerten sich auf „Masse statt Klasse" und schoben schlecht aufgebaute, minderwertige Räder über die Theke, zusätzlich bespickt mit angeblichen Rabatten. Jetzt musste ich mein Angebot bezüglich Preis-/ Leistungs-verhältnis kritisch überprüfen - und dabei kam heraus, daß SCOTT rausfliegen muß. Ab 2003 werden wir  nur noch Räder mit Top-Preis-Leistungsverhältnis und ehrlicher Ausstattung anbieten. Sollte ein Hersteller mit bekanntem Namen das mal wieder anbieten, sind wir durchaus bereit, ihn in unser Programm zu nehmen.
Und ab 2007 wird es auch kein Ghost mehr bei uns zu kaufen geben (wegen s.o.), dafür bieten wir jetzt mit Haibike, vanNicholas und Tout-Terrain CustomMade-Hersteller an, bei denen Sie wissen (und selbst, mit unserer Hilfe, entscheiden), was Sie kaufen. Wir bleiben Ihnen gegenüber ehrlich - und Sie müssen keine Kompromisse mehr eingehen.
Seit 2007 nahmen wir Elektroräder (Pedelecs) mit ins Programm, was sich bei meiner elektrisch-akademischen Vorbildung anbietet und der Kundschaft zugute kommt.

Meine (Gerhard Brenners) Fitness wächst zwangsweise. Ein weiteres Tief bei Daimler (der Firma, die "Wertschätzung" auf Ihre Fahnen geschrieben hat, haha) verschlug mich im März 2007 nach Stgt.-Möhringen (Machtspielchen meines damaligen E3-ers). Ich radle jetzt täglich 55km (2x27,5 km) und 840 hm! Die Fahrstrecke ist landschaftlich wunderschön, um das Positive zu nennen.

1.2.2010: Geschafft!!! Ich bin in der Passivphase der Altersteilzeit. Ich muß nicht mehr nach Möhringen, um dort die Zeit tot zu schlagen und ständig neue Hinterhältigkeiten befürchten zu müssen. Ich habe jetzt Zeit für meine Kundschaft, kann flexibel agieren. Meine morgendlichen Radtouren gehen in die Korber Wälder und finden ohne Zeitdruck statt. Eine neue, schöne Phase hat für mich begonnen. 

Hier hatte ich mal das Mercedes-Logo,
durchgestrichen, aus, vorbei
plaziert, welches mir Freunde
zur Feier meines letzten "Arbeits"tages
geschenkt hatten.
Da jemand meinte, das sei  abmahnfähig, habe ich es durch diesen Text ersetzt.

Das Thema "Elektroantrieb-Nachrüstung" kommt richtig in Fahrt. Meine selbstgestellte und erfolgreich erledigte Hausaufgabe des letzten Winters, Nachrüstungen im Bereich von 1000¤ anbieten zu können, nimmt mächtig Fahrt auf. Langeweile in der Passivphase erlebte ich bisher nicht.

Und was das auch mit sich bringt, ist die Ablösung unserer alten Homepage, die uns sicher 10 Jahre begleitete. Diese hat unser Sohn Michael noch als Schüler entworfen und gepflegt. Sie hatte sich mit sehr vielen Inhalten gefüllt und ist dadurch etwas unübersichtlich geworden, auch programmtechnisch ist sie in die Jahre gekommen - und Michael, inzwischen Dipl.-Informatiker, wohnt nicht mehr hier und hat auch nicht mehr die Zeit dafür. Als Erinerungsbild gehört das gute Stück hier auf jeden Fall rein, verbunden mit meinem Dank an Michael für seine große Mithilfe.


Diese Reportage des SWR gehört auch zu unserer Geschichte.




Und ein neues Logo gönnten wir uns 2010 auch 

                                                                                         

Juli 2011: Elektrofahrzeuge sind nur dann wirklich umweltfreundlich, wenn der Strom dafür regenerativ erzeugt wird. Deshalb kommt jetzt selbst erzeugter Strom aus der Photovoltaik-Anlage auf unserem Dach und befüllt die Akkus. Unser Beitrag zur Energiewende und zur einzig sinnvollen, der dezentralen Energieerzeugung (ich hoffe mal. daß das auch Fr.Merkel liest (*g*).

 

2.8.2014 Wir reagieren auf den Beratungsklau und das Feilschen: Beratungsklau

Wir haben genug vom egoistischen Beratungsklau und werden keine Räder "von der Stange" mehr anbieten, nach denen leicht im Netz gegoogelt werden kann und man sich dort den billigsten Preis holt. Es macht keinen Spaß mehr, du berätst stundenlang, das zählt nicht, im Gegenteil, am Ende wird noch nach Rabatt gefragt. Die, die mit durchgestrichenen Mondpreisen arbeiten, machen es richtig. Der Kunde will heute Rabatte, ob die wahr sind, interessiert nicht. Beobachten Sie mal Ihre Mitmenschen, wenn die etwas gekauft haben. Der erste Satz ist immer der Betrag, den sie "gespart" haben. Seit Deutschland zum Feilscherland wurde, lebt da der Handel nicht mehr von der Marge? Es wird sich nichts ändern an unserem Servicekonzept, an der Nachrüstschiene, an unserer Motivation. Es wird bei uns eben nur noch kundenspezifische Räder (wie das Simplon Kagu oder auch Eigenmarken) mit Anzahlung bei Beginn der Konfiguration geben.
Der Kunde schafft sich den Markt, den er haben will. Wir als kleine kompetente Händler müssen im Interesse unseres Überlebens reagieren. Auch wir finden das schade.

Unser neues Geschäftsmodell seit 13.9.2014 sieht so aus:

Wir bieten kundenspezifische Räder an, sowohl eine Eigenmarke als auch Räder von Simplon, Campus, .... die individuell zusammengestellt werden ("besondere Räder"). Wir können weiterhin fast alle Räder für Sie beschaffen. Beides tun wir gerne nach einer Anzahlung, über die wir bei Rücktritt unsere Aufwände verrechnen.

Darüberhinaus sind wir  Kompetenzcenter für e-Antriebe.

Nichts ändern wird sich bezüglich Service aller Marken und Räder, natürlich auch aller e-Räder, und auch im Bereich der Nach- und Umrüstungen ändert sich nichts.

Und seit 2020 verkaufen wir weder Neuräder noch Eigenmarke. Warum? Ich werde älter  ;-)